affrös

Abscheulich, scheußlich, hässlich.
Drüber gestolpert bei der Suche nach einem Ersatzwort für hässlich, weil ich auch dabei immer noch einen Hang zum althergebrachten ß habe. Der Duden gibt als Herkunft germanisch-provenzalisch-französisch an … vielleicht mag ich das Wort deshalb. Als ich es erstmalig las, kam mir sofort ein Dialog in den Sinn:

»Schatz, wie findest Du mein neues Kleid?«
»Affrös, Liebes, absolut affrös!«

Ich glaube, der Einsatzmöglichkeiten sind viele ;o)

äquivok

Die aktuelle deutsche Rechtschreibung ist natürlich maßgeblich für meine Arbeit. Im persönlichen Bereich gibt es jedoch Schreibweisen, die ich in diesem meinem Leben nicht mehr ablegen werde, nicht mehr ändern will. Vieles davon bezieht sich auf die Verwendung des ß …
Als ich neulich mal wieder »mißverständlich« schrieb und jemand mich auf die korrekte Schreibweise mit Doppel-s aufmerksam machte, war es Zeit, nach einer Alternative zu suchen. Und ich bin fündig geworden.

Unbestimmt, mehrdeutig, missverständlich … äquivok ist ein richtig schönes Wort, macht was her und klingt wirklich gebildet. Jetzt muss ich es mir nur noch merken können.

Causerie

sprich: Ko-s-rie
Das Geplauder, die Plauderei. Als causerie-débat auch etwas ernsthafter, Richtung Gedankenaustausch, Gesprächsrunde.

»Ich bitte Sie um 20:00 bei einer guten Flasche Wein zu einer Causerie.«
Klingt das nicht schön?

In der Mainzer Gegend ist der Rückgriff auf französische Bezeichnungen (zumindest bei der älteren Generation) ja durchaus üblich. Vor dem Haus ist nicht der Bürgersteig, sondern das Trottoir. Auch die Berliner, zumindest die älteren Damen, neigten noch in den siebziger- und achtziger Jahren kräftig zum französeln. Eine Wilmersdorfer Witwe hat mich damals wirklich sprachlos gemacht, indem sie von ihrem Gang zur Droscherie berichtete. Die Drogerie klang ihr anscheinend nicht französisch genug. Das ist dann der abgespreizte kleine Finger in der Alltagssprache ;o)